Mein letzter Urlaub in Hollum

Schon wieder packt Frauchen die Koffer. Wir waren doch erst vor ein paar Wochen aus der Eifel zurückgekommen. Frauchen und Herrchen meinen, dass es nun nach Hollum auf Ameland in die Niederlande geht. Ich habe jedoch Angst, dass ich das alles am Strand mit den vielen anderen Hunden und Menschen nicht mehr schaffe. Ich fühle mich nämlich gar nicht wohl und habe eine Blasenentzündung, die aber von Frauchen mit homöopathischen Tropfen und Antibiotikum von unserer Tierärztin behandelt wird. Trotzdem soll ich mitfahren. Frauchen meint, ich sollte bei ihr bleiben, wenn ich Angst habe, damit sie mir helfen kann. Das beruhigt mich ein wenig aber ganz wohl ist mir nicht bei der Sache.

 

Am nächsten Morgen sind wir doch nicht gefahren, denn mir ging es gar nicht gut. Vielleicht auch meine Angst und Aufregung – oder steckt doch mehr dahinter ? Frauchen fährt mit mir zur Tierärztin und lässt mein Blut untersuchen. Am nächsten Tag bekommt sie die Nachricht, dass ich einen Infekt habe, aber sonst alles in Ordung ist. Ich soll die Arznei im Urlaub weiternehmen und könnte in ca. 3 Tagen fahren. Also fuhren wir dann mit vielen Decken und meiner Arznei los.

 

Als wir abends ankamen, war auch bei mir die Freude groß. Die Vermieter waren da und hatten auch noch ein kleines Mädchen dabei. Ich hoffte, daß nun alles gut wird und habe mich verwöhnen lassen. Wir sind auch bald an den Strand gegangen. Ich hatte jedoch keine Kraft mehr die Vögel zu jagen. Die anderen Hunde wollten alle nicht spielen und waren total langweilig. Nach 3 Tagen habe ich endlich einen 11 Monate alten Berner Sennenhund zum Spielen gefunden. Aber lange habe ich die Toberei auch nicht ausgehalten. Da blieb mir einfach die Luft weg. Naja, wenigstens einen neuen Freund habe ich gefunden.

 

Am 5. Urlaubstag war ich richtig gut drauf. Wir sind 2 km am Strand gelaufen, ich habe alle anderen Hunde angebellt und Löcher gebuddelt. Wir haben auch einen angeschwemmten Kadaver von einem Seehund gefunden. Das war alles toll und Frauchen und Herrchen haben sich auch gefreut. Am nächsten Morgen hatte ich keine Kraft mehr für solche Sachen. Ich bin nur noch bis zum Nachbarn pullern gegangen. Das Antibiotikum war alle und ich konnte kein großes Geschäft mehr machen. Es war nun langsam Wochenende und Frauchen hat mich noch immer ermuntert, wenigstens ein paar Schritte zu laufen, in der Hoffnung, dass sich mein Darm entleert. Es funktionierte jedoch nicht mehr. Deshalb fuhren wir Montag morgen zum Tierarzt ins Nachbardorf. Er konnte zwar noch die Verstopfung beheben und Ratschläge geben, wie wir den Darm wieder aktivieren könnten. Aber auch das ging nicht wirklich. Deshalb packte Frauchen alles wieder ein und wir fuhren am nächsten Tag möglichst schnell nach Hause. Ich habe die Heimfahrt noch überstanden, bin aber am nächsten Morgen nach dem Frühstück für immer aus meinem Körper gegangen. Schade, ich hätte gerne noch eine Zeitlang gelebt, denn das Leben war sooo schön.

 

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