Frühmorgens waren wir oft ganz allein am Strand.
In den Herbstferien 2004 wollten Frauchen und Herrchen mit mir ihre Nichte in Dublin besuchen. Die Einreise mit Hund nach Irland ist jedoch nicht so ganz einfach. Jedenfalls mußte ich bereits 7 Monate vor der Einreise vom Tierarzt gechipt werden, die Tätowierung gilt nicht als einwandfreie Identifizierung bei der Einreise nach Großbritannien und Irland. Nachdem ich nun gechipt war, musste ich unbedingt neu gegen Tollwut geimpft werden, denn in Großbritannien und Irland gibt es noch keine Tollwut und die Leute wollen auch keine von uns Haustieren gebracht haben. Also musste ich die Impfung neu bekommen, obwohl ich erst vor 6 Monaten geimpft wurde. Nach 4 Wochen, wenn der Tollwuttiter am höchsten ist, musste ich wieder zum Tierarzt, denn dann wurde Blut abgenommen und in ein zugelassenes Labor in Luckenwalde zur Tollwuttiterbestimmung geschickt. Mein Tollwuttiter war zum Glück hoch genug, so dass ich nicht noch einmal nachgeimpft werden musste. Damit begann eine Wartezeit von 6 Monaten, in der ich nicht aus der EU ausreisen durfte, nur in wenigen Ländern außerhalb durfte ich mich aufhalten. Diese Titerbestimmung gilt jedoch nun für immer, vorausgesetzt ich werde immer kurz vor Ablauf von einem Jahr gegen Tollwut nachgeimpft, worauf Frauchen ja sowieso achtet. Dass die Unterlagen und die Chipnummer wirklich korrekt sind, musste ich auch noch zum Amtstierarzt, damit er die Funktion des Chips überprüfte und die Impfung beglaubigte. Diese Beglaubigung gilt bis zum nächsten Impftermin.
Solche Fischerboote gibt es in Brieselang
überhaupt nicht.
Nun konnten endlich die Koffer gepackt werden. Ich musste nur noch einmal 24 bis 48 Stunden vor der Einreise nach Großbritannien zum Tierarzt, damit dieser mich entwurmen und gegen Zecken behandeln konnte. Dies muss auch mit Datum und Uhrzeit bescheinigt werden. Bis 30.09.04 gab es dafür Formulare, aber seit dem 01.10.04 muss dies im neuen blauen Heimtierausweis der EU eingetragen werden. Die Formulare, die vor dem 30.09.04 ausgefüllt wurden behalten aber noch Gültigkeit. Nach Irland darf man nur mit Hund über Großbritannien einreisen, so spart sich Irland die Kontrollen.
Bei der Fährgesellschaft muss bei der Buchung auch der Hund angemeldet werden, weil vor der Einschiffung kontrolliert werden muss.
Jeder soll sehen, dass ein Hund im Auto ist.
Ausnahmsweise habe ich neben dem Sicherheitsgurt nun auch die Transportbox auf die Rückbank ins Auto bekommen. Nun konnten wir endlich am 6. Oktober 2004 losfahren. Da es eine weite Autofahrt vom Berliner Umland bis nach Dublin ist, mussten wir in Calais im Hotel übernachten. Dies ging auch mit mir vollkommen problemlos, denn ich fühle mich überall mit Frauchen und Herrchen gleich zu Hause und bleibe auch mal alleine im Zimmer. Ich schlafe außerdem sowieso immer in meiner Transportbox oder auf meinen Kissen und Decken. Am nächsten Morgen ging Frauchen erst einmal mit mir spazieren und nach dem Frühstück musste ich in die Transportbox im Auto. Dann fuhren wir zum Fährhafen. Dort wurden die Fährkarte, die Pässe und meine Unterlagen geprüft. Herrchen bekam das Chiplesegerät erklärt und Frauchen musste mich wecken, denn ich habe schon wieder geschlafen. Dann hielt sie das Lesegerät an meinen Hals, bis es fiepte und dann durfte ich endlich wieder schlafengehen. Mein Tierarzt hatte wohl so eine Art Zeitmaschine, jedenfalls wurde das Datum von der Wurmkur beanstandet, denn es war 10 Tage vordatiert. Aber nach 15 Minuten wurde es doch für OK erklärt. Herrchen musste noch einen Aufkleber in die Windschutzscheibe kleben, damit wohl die Briten sofort sahen, dass ein Hund oder eine Katze an Bord war und wir durften auf die Fähre, die dann in 1,5 Stunden nach Dover fuhr. Ich musste jedoch in meiner Box im Auto bleiben, was mir aber egal war, denn ich war ja sowieso am Schlafen.
Wir sind in die Wicklow Mountains gefahren.
In Dover interessierte sich jedoch keiner mehr für irgendwelche Papiere, dort wurden vom Zoll einfach alle weitergewunken. So kamen wir ohne weitere Kontrollen auf die britische Schnellstraße und Herrchen hatte seine Mühe mit dem Aufkleber. Am nächsten Parkplatz haben wir deshalb angehalten, ich durfte kurz aussteigen und Herrchen hat den Aufkleber wieder entfernt. Nun bekam ich meinen Sicherheitsgurt angelegt und wir konnten weiterfahren, denn in gut 10 Stunden sollten wir ja in Holyhead (Wales) sein. Nach mehreren kurzen Pausen kamen wir dann abends in Holyhead am Fährhafen an. Ich musste wieder in die Transportbox schlafen gehen und wir fuhren mit der letzten Fähre nach Dublin. In Dublin sind wir dann erst gegen 22.00 Uhr angekommen, haben aber schnell die Wohnanlage gefunden, in der wir die nächsten Tage verbrachten. Die ganze Fahrt war zwar anstrengend, aber es hat sich gelohnt, denn wir haben dann ein paar schöne Tage in Dublin und Umgebung verbracht.
Hier haben wir eine Woche gewohnt.
Am Tor wurden wir von einem chinesischen Wachmann empfangen, der uns auch gleich bei unseren Verwandten anmeldete. Das Auto konnten wir dann in der Tiefgarage parken, denn zu jeder Wohnung gehören dort 2 Autostellplätze und unsere Verwandten haben nur ein Auto. Herrchen und Frauchen sind dann noch ein wenig mit mir spazierengegangen und haben sich noch etwas unterhalten. Dann gingen wir alle schlafen und träumten von der langen Fahrt.
Das Meer ist hier ganz flach,
und doch wird mein Bauch nass.
Am nächsten Tag sind wir dann an den Strand gegangen, der direkt an die Wohnanlage reicht, und sind gegen Mittag an einen kleinen Fischereihafen gelaufen. Das war vielleicht toll! Ich konnte Muscheln untersuchen, am Seetang knabbern, der aber nicht so toll schmeckte und das Meerwasser probieren. Am nächsten Morgen war mir dann wohl von dem vielen Salz übel und ich musste im Zimmer bleiben. Das war schade, denn Herrchen und Frauchen sind weggefahren und haben eine Klippenwanderung unternommen, wo ich sonst schön mitgelaufen wäre.
Frauchen sagt, das ist auch ein Hund
ein Seehund.
Ich glaub das nicht.
Aber am Nachmittag war ich wieder gesund und wir konnten doch noch etwas gemeinsam laufen. Besonders schön war es immer am Strand. Da habe ich auch immer viele irische Hunde getroffen, die im Gegensatz zu vielen brieselanger Hunden alle gut sozialisiert waren. In der Wohnanlage selbst hätte ich zwar auch einmal gerne geschnüffelt, da aber dort normalerweise keine Hunde erlaubt sind, musste mein Frauchen mich dort immer tragen. Das war zwar meist auch schön, ich bin dabei ja schließlich immer gekrault und geknuddelt worden, aber es geht trotzdem nichts über schnüffeln. Am Sonntag waren wir alle zusammen in der Dubliner Innenstadt. Dies war jedoch zu stressig für mich. Im Park war es ja noch schön, aber in der Fußgängerzone waren zu viele Menschen. Da ist ja Berlin noch ruhig. Deshalb wurde ich dann auch wieder zurückgebracht und meine Menschen sind alleine wieder ins Gewühl gefahren. Abends ging es dann aber noch einmal spazieren.
In Irland ist es im Gebirge sehr feucht.
Auf dieser Hauptstraße waren
kaum Autos unterwegs.
Eine komische Gegend
Pfützen, Salzwasser, Felsen.
Die Zeit verging viel zu schnell und wir mussten wieder nach Hause fahren. Frauchen meinte, dass sie mir einen Gefallen tut, wenn sie mich auch in der Fähre nur angurtet, aber ich war da anderer Meinung und habe mich sofort (ehe sie zum Angurten kam) in meine Box zum Schlafen gelegt. Darin habe ich dann auch die nächsten 2 Tage, außer in den Pausen, geschlafen. Ein Glück, daß ich mich doch immer noch von Zeit zu Zeit bei Frauchen durchsetzen kann.
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