Ich glaube, Frauchen ist langsam durchgedreht. Sie packt plötzlich alles in einen Koffer und in Taschen. Auch mein gutes Essen, Decken, Kissen und Lieblingsspielzeug packt sie einfach, ohne mich zu fragen ein. Was soll das ganze Gewühle? Ich will doch einfach hier in Ruhe leben und mich an die neuen Regeln gewöhnen und nun das! Aber es kommt noch schlimmer Herrchen packt alles ins Auto und Frauchen bringt meine Schlafbox auf den Autorücksitz. Nun ist kein Platz mehr für mich im Auto. Hoffentlich fahren sie nicht mit meinen ganzen Schätzen einfach weg und lassen mich hier ganz alleine zurück. Ich muß nun achtgeben, dass sie nicht einfach verschwinden. Abends gehen wir jedoch wie immer zusammen ins Schlafzimmer und schlafen die dunkle Zeit. Am nächsten Morgen gehe ich mit Frauchen zusammen in den Garten. Sie paßt auf, dass ich wirklich mein Geschäft mache. Warum das nun? Das macht sie doch sonst nie. Dann frühstücken wir zusammen, Frauchen packt noch etwas Menschenessen ein und nun kommt das auch noch ins Auto. Was aber beruhigend ist, das sie mich in meine Schlafbox auf dem Rücksitz setzt und die Boxtür schließt. Also soll ich doch mitfahren nur diesesmal nicht angegurtet sondern im Schlafhaus. Obwohl ich nun nicht mehr viel sehen kann, merke ich das Herrchen und Frauchen vorne ins Auto kommen. Nun beginnt eine ungewöhnlich lange Fahrt.
Hier haben wir 2 Wochen gewohnt.
Mit einer Pause im Wald kamen wir dann am Haus am Wolfsbach in WalkenriedZorge an. Wir wurden gleich freudig von unseren Vermietern begrüßt. Auch zu mir waren sie sehr nett. Wir gingen zusammen in den ersten Stock in die Wohnung „Kirchberg“ und stellten alle Taschen und Koffer, die Frauchen in letzter Zeit gepackt hatte, dort ab. Es war alles sehr gemütlich und schön. Auch den riesengroßen Garten durften wir zum Schnüffeln und Spielen benutzen. Frauchen kann jetzt öfter Koffer und Taschen packen, wenn es hierhin geht.
Wir haben viel unternommen. Nachmittags war ich meist sehr müde und brauchte erst einmal eine Runde Schlaf. Aber ich habe auch viel interessantes gesehen. Einmal gab es weiße Steine auf dem Weg und noch größere neben dem Weg, manchmal sogar wie Felsen. Meine Menschen nannten das Weiße Gips und sie meinten, das wir nun in einer Gipskarstlandschaft sind. So etwas gibt es offenbar im Südharz und nicht bei uns zu Hause im Havelland.
Herrchen war ganz fasziniert von den riesigen Gipsfelsen, und er hat sogar ein Stück mit nach Hause genommen. Ich habe einfach nur Rast gemacht, wir waren ja lange dorthin gewandert.
Dann kamen wir auch einmal an einem alten Stolleneingang vorbei. Frauchen meinte, es sei ein Mundloch der Grube Carlsstollen, ich hätte vielleicht hineingehen können, aber Menschen sind doch größer passen die auch dort hinein, wenn das Gitter geöffnet ist? Ein anderes Mal sahen wir uns die Klosterruine in Walkenried an, wo wir übrigens auch manchmal zum Essen hingefahren sind. Beim Essen soll ich wohl neben oder unter dem Tisch von Herrchen und Frauchen liegen. Bei den Nachbartischen ist es doch auch interessant und vielleicht fällt etwas Eßbares für mich runter oder ich werde gestreichelt. Aber das soll wohl alles nicht sein, meinen meine Leute.
Auf dem engen, grasbewachsenen Weg zu laufen, hat mir Spaß gemacht.
Aber dann ging es nicht weiter. Der Eingang zum Stollen war versperrt.
Bei der alten Ruine mitten in der Stadt konnte ich viele Menschenspuren erschnüffeln.
Auf einmal war von unserer Ferienwohnung ein Hirsch am Hang zu sehen. Das gefiel besonders Frauchen und sie musste ihn gleich fotografieren. Dann sind wir zur Priestersteinhöhle gelaufen. Auch das war ein Loch in der Erde, wo wir nicht hineingehen konnten. Eigentlich schade, denn ich untersuche gerne die Gegend um mich herum.
Frauchen war begeistert von dem Hirsch, der gleich neben der Ferienwohnung auf
dem Hang war.
Ich wollte mit Frauchen diese Höhle erforschen, aber sie war zu groß, um mit hinein zu kommen.
Einmal sind wir nach einem Regenschauer in den Wald gegangen. Alles war noch etwas nass, aber das machte uns drei nichts aus. An einem Holzstapel lag so ein merkwürdiges Tier. Herrchen fotografierte es und meinte, das sei ein Salamander. Habt ihr schon mal so was gesehen? Ich jedenfalls noch nicht zuvor.
Ich bin mit Herrchen im Wald spazieren gegangen. Auf einmal bleibt er stehen und zeigt auf das gelb gefleckte Wesen. Erst hat er es fotografiert. Als er es dann angefasst hat, ist es einfach zwischen die Holzstämme gekrochen.
In der Tasche war es nicht allzu gemütlich.
Morgens beim Frühstückmachen war es immer langweilig. Ich wollte jedoch immer bei Frauchen sein, also legte ich mich einfach in ihren Einkaufskorb zu den leeren Petflaschen. Der Untergrund war zwar nicht so weich wie meine Kissen, aber ich war jedenfalls bei Frauchen.
Irgendwann geht anscheinend jeder Urlaub zu Ende. So auch dieser. Nun fuhren wir wieder nach Hause, wo ich wieder Haus und Garten bewachen kann.
So war es oft im Urlaub. Zuerst sind wir im Wald spazieren gegangen, und dann haben wir Rast gemacht.
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