Ein besonderer Leckerbissen – Rinderkehlkopf

Manchmal bekomme ich einen ganzen Rinderkehlkopf zu essen. Das ist eine ganz besonders tolle Sache. Den muss ich um jeden Preis verteidigen. Frauchen legt den Rinderkehlkopf in einen von meinen Freßnäpfen und bringt ihn mir in den Garten. Sie ist nämlich der Meinung, daß dieses Essen Blutflecken auf dem Flokati und dem Teppichboden hinterlässt, wenn ich es im Haus esse. Naja, ich bin da eigentlich anderer Meinung und bringe ihn nach einiger Zeit doch immer wieder ins Haus, damit ihn mir niemand wegnehmen kann.

 

Gestern habe ich wieder so einen Leckerbissen bekommen. Da ich jedoch gerade keinen Hunger hatte, habe ich einfach meinen Napf mit Inhalt umgekippt. So hat niemand das Fleisch gefunden. Bald bekam ich dann doch Hunger, ging zum Napf und oh Schreck: Er ließ sich nicht mehr durch einfaches Knurren und Bellen umdrehen. Zuerst legte ich mich dann davor und dachte, dass das den Napf öffnen wird, aber das funktionierte auch nicht. Aber ich konnte mit meiner Nasenspitze den Napf von unten etwas anheben und einen Zipfel Fleisch herausziehen. So konnte ich zwar nicht alles haben, aber ein Anfang war es schon, denn ich konnte lecken und mit meinen Zähnen den Kehlkopf so langsam herausziehen.

 

Dabei stellte ich fest, dass ich halb zugedecktes Fleisch auch schon gut essen kann. Als der erste Hunger gestillt war, habe ich schnell wieder alles zugedeckt. Ich denke, so kann niemand außer mir an den Kehlkopf. Nachdem ich eine Zeitlang im Garten getobt hatte, ging ich wieder zu meinem umgekippten Napf, hob ihn kurz an und zog mir den Rest vom Kehlkopf heraus. Nun konnte ich wie sonst auch schön knabbern. Aber leider war er doch für heute zu groß. Wohin nun mit dem Rest?

 

Ganz hinten im Garten fand ich eine tolle Stelle zum Verbuddeln. Ich wühlte ein Loch, legte meinen restlichen Rinderkehlkopf hinein und scharrte alles wieder zu. Noch einen Kontrollblick, OK, bis morgen kann das so bleiben. Am nächsten Tag habe ich mir ihn wieder ausgebuddelt, ins Wohnzimmer gebracht und dort auf meinem Flokati genüsslich verspeist. Frauchen störte das heute gar nicht mehr so, denn er war wohl inzwischen ausgeblutet und nur noch erdig. Das kann sie wohl einfacher wieder in Ordnung bringen.

 

Nun sind alle zufrieden und glücklich.

 

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